Die Formel 3 schreibt in Deutschland eine einmalige Geschichte: seit der Gründung der Formel-3-Vereinigung 1975 wird die Formel-Rennserie ununterbrochen ausgeschrieben. Sie ist damit die beständigste nationale Serie. Und noch heute gilt: wer in die Formel 1 will, muss Formel 3 gefahren sein.
Das die Formel 3 tatsächlich die Schule der Grand Prix Stars ist, beweisen zahlreiche Namen. Unter anderen legte Michael Schumacher hier 1990 den Grundstein für seine Formel-1-Laufbahn und Jarno Trulli jubelte 1996: „Jetzt besitze ich die Kreditkarte für die Formel 1.“
Zuerst Formel 3 dann Formel 1 Der Erfolgsdruck in der Formel 3 ist stetig gestiegen. Heute muss man so schnell und so erfolgreich wie möglich raus aus der Formel 3 - die Warteschlange vor der Formel 1 ist lang. Wie's geht hat Michael Schumacher exerziert: Kartsport, Formel 3, Formel 1. Speziell die Formel 3 in Deutschland, die Rennserie mit dem beständigsten Reglement, mit der längsten Tradition und dem erfolgreichsten Werdegang hat sich am meisten verändert. Aus dem bunten Tummelplatz der Profis, Halbprofis und Hobbyracer wurde die Ausbildungsstätte künftiger Grand Prix Piloten.
Dazwischen liegt eine ereignisreiche Zeit. Die des Bertram Schäfer beispielsweise, selbst zweimaliger Deutscher Meister und einer der erfolgreichsten Teamchefs. Oder eines gewissen WTS Teams, wo Michael Schumacher 1990 Champion wurde und seinen Manager Willi Weber fand. KMS Motorsport kam 1995 aus der Schweiz, um Norberto Fontana und später Jarno Trulli und Giorgio Pantano zum Erfolg zu führen. Jörg Müller wurde 1994 Champion, mit elf Siegen. Exakt so viele schaffte Pedro Lamy 1992. Das größte Starterfeld sah man 1978 auf der Nürburgring-Nordschleife: unglaubliche 52 Formel-3-Piloten nahmen das Training auf. Deren sieben waren es im Premierejahr 1975 auf dem Flugplatz Sembach im Saarland - Negativrekord.
Ausländerfreundlich Ohnehin waren die ersten Jahre kurios. Bis 1984 beispielsweise fehlte der Zusatz "international". Man fuhr national, als Deutsche Formel-3-Meisterschaft - Ausländer bekamen keine Punkte. Es sei denn, sie besaßen eine deutsche Lizenz. So wie der Österreicher Gerhard Berger, oder die Dänen John Nielsen oder Kurt Thiim, die dann zuweilen als Deutsche in den Pressemitteilungen auftauchten. 1984 fanden im Rahmen der Deutschen Formel-3-Meisterschaft auch Europameisterschaftsläufe statt. Logisch wäre es eher umgekehrt gewesen, dafür kann man sich heute mit den prominenten Teilnehmern schmücken: Nelson Piquet, Alain Prost, Tierry Boutsen oder Ricardo Patrese.
Lange Zeit war die Int. Deutsche Formel-3-Meisterschaft auf Orientierungssuche, wurde stetig erfolgreicher, bekannter, anerkannter und professioneller. Fuhr man bis 1987 noch bei diversen Veranstaltungen, führte der Weg zwischen 1988 und 1991 immer öfter ins Fahrerlager der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM). Als spektakuläres Paket trat man von 1992 bis 1996 immer gemeinsam an: die stärksten Tourenwagen und die höchste Formelserie Deutschlands. Nach der Zwischenstation (1997 - 1999) bei den Super-Tourenwagen-Meisterschaft (STW), war die Formel 3 und die DTM mit dem Start ins neue Jahrtausend wieder vereint.
Start für den Formel-3-Cup 2003 erfuhr die Formel 3 in Deutschland eine Wandlung: die Int. Deutsche Formel-3-Meisterschaft wurde vom Rechteinhaber DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) nicht mehr ausgeschrieben. Den Erhalt des deutschen Formel-3-Sports sichert seitdem der von der Formel-3-Vereinigung (F3V) neu organisierte Formel-3-Cup.
Mit viel Eifer und unermüdlichem Einsatz der F3V bindet der Formel-3-Cup einen großen Freundeskreis. Und mit neuen Ideen gewann man die Herzen der Fans: 2005 startete man beispielsweise als erste europäische Formel-Rennserie im Oval. Auf dem EuroSpeedway Lausitz standen viele vor Begeisterung auf ihren Sitzen, als das Feld mit über 251 km/h Durchschnittstempo vorbeiflog.
Als schnellste deutsche Formel-Rennserie erfährt der Formel-3-Cup seit 2003 ein kontinuierliches Wachstum, das sich in prallen Starterfeldern widerspiegelt. Offen, ehrlich, beständig und für die Teams berechenbar, hat sich der Formel-3-Cup als feste Größe im deutschen Motorsport etabliert und im Veranstaltungspaket BERU Top 10 als zentrale Größe behauptet. Einen weiteren wichtigen Schritt machte die Formel 3 in Deutschland mit der Saison 2007. Mit neuem Namen und neuem Logo ging man als ATS Formel-3-Cup an den Start. ATS, der renommierte Hersteller hochwertiger Leichtmetallräder, gibt der Serie seitdem nicht nur seinen Namen, sondern liefert als exklusiver Technikpartner auch die Aluminiumräder
Gelungene Kooperation 2008 ging man mit dem ADAC eine neue Kooperation ein, die den Großteil der Rennen des ATS Formel-3-Cup, des ADAC GT Masters und dem neuen ADAC Formel Masters gemeinsam vorsieht. 2009 folgte der nächste Schritt: im ADAC Masters Weekend bilden die Formel-3-Monoposti neben den GT-Fahrzeugen das Highlight. Diese Partnerschaft mit Europas größtem Automobilclub bringt den deutschen Formel-3-Sport seitdem einem breiten Publikum näher.
Trotz allen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die auch den Motorsport nicht unberührt lassen, setzt der ATS Formel-3-Cup 2010 seinen erfolgreichen Weg fort. Neun Veranstaltungen mit je zwei Rennen bilden die Meisterschaft. Außer beim exklusiven Rizla Race Day in Assen tritt man immer gemeinsam mit dem ADAC auf – auch im TV: der Sportsender SPORT1 berichtet von allen Läufen des ATS Formel-3-Cup.
2011 setzt man im ATS Formel-3-Cup auf sicheres Wachstum in einer gewohnten Umgebung. Als eine der tragenden Säulen tritt die schnellste deutsche Formel-Rennserie wieder bei den ADAC Masters Weekends auf. Bei neun Veranstaltungen mit jeweils zwei Rennen werden die Punkte und Preisgelder vergeben. Neues gibt es in Sachen Rennstrecken zu berichten: der wieder aufgebaute Red Bull Ring gehört ebenso zu den Schauplätzen wie der traditionsreiche Circuit im belgischen Zolder. Das Finale findet Anfang Oktober in der Stadion-Atmosphäre des Hockenheimrings statt.
Quelle: www.formel3.de
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